Hermine Lohninger

Lehrerin. Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1902    † 1944

 

Lebenslauf

Hermine Lohninger wurde am 5.12.1902 in Linz geboren. Sie war Lehrerin. Ab 1926 war sie Mitglied beim katholischen Lehrerverein.

Todesurteil, Hinrichtung

Hermine Lohninger wurde am 6. 6. 1944 in Linz zum Tode verurteilt. Am 2.8.1944 erfolgte ihre Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

„(…) wegen des Verbrechens gegen § 5 Abs. 1. Z. 1. u. 2. , Abs. 2, KSSVO. (…) Die Angeklagte Hermine Lohninger hat es durch wehrkraftzersetzende Äußerungen in Briefen unternommen, ihren eingerückten Bruder zum Ungehorsam gegen Vorgesetzte zu verleiten und die Manneszucht in der deutschen Wehrmacht zu untergraben. Sie wird hierfür zum Tode verurteilt. (…) Am 24. März 1943 schrieb sie in einem Brief an ihren Bruder: ’Es kann doch nicht mehr lange dauern (…) Weißt Du, dass der Krieg bald gar ist, weil die Geschäftsleute geschlossen hinter dem Führer stehen. (…) Dieses Gesindel. Ich habe so eine Wut; ich war auf diese Bagage nie gut zu reden (…) Ich sage Dir, eine Verwilderung sondergleichen, es muss der Bolschewismus kommen."

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich ihr Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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